Spannungen im Team? Gut so!

Gerade zurück von einer Teamentwicklung.
Ziel: wirksame Zusammenarbeit schaffen.
Im Weg: Spannungen.
Nicht ungewöhnlich – aber oft unterschätzt. Denn Spannungen haben einen schlechten Ruf. Sie stören. Sie kommen ungelegen. Sie kosten Zeit und Energie, die man doch eigentlich für die “eigentliche Arbeit” braucht.
Aber genau deshalb lohnt sich der Blick darauf.
Spannungen sind oft ein Hinweis auf etwas, das gesehen werden will. Sie zeigen uns, wo es hakt – in Rollen, Prozessen, Erwartungen, Beziehungen. Wer sie ignoriert, lässt wertvolles Entwicklungspotenzial liegen. Wer hinschaut, kann daraus Klarheit, Verbindung und neue Handlungsfähigkeit schaffen.
Konflikte sind dabei nicht das Problem. Sondern ein Teil der Lösung.
Das zeigt auch das (nicht ganz) neue Buch von Dana Hoffmann und Hendric Mostert, das mir im Vorfeld Inspiration bot: "Conflict Culture Playbook".
Ihre zentrale These: Konflikte entstehen nicht, weil jemand etwas falsch gemacht hat – sondern weil Menschen unterschiedliche Wege wählen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Diese Unterschiede sichtbar und besprechbar zu machen, ist der Schlüssel zu Vertrauen und Weiterentwicklung.
Besonders hilfreich finde ich ergänzend das Modell der Language of Spaces. Es hilft, Spannungen systematisch zu erkennen, einzuordnen und bewusst zu bearbeiten – ohne zu dramatisieren. Ein wertvoller Beitrag auf dem Weg zu einer Kultur, in der Konflikte nicht vermieden, sondern genutzt werden. Kam auch beim Team gut an.
Denn genau darum geht es: Nicht darum, Konflikte zu vermeiden.
Sondern die richtigen Spannungen zu erkennen und konstruktiv zu bearbeiten.
Was das mit dem Bild zu tun hat? Gute Frage. Ehrliche Antwort: ich hatte kein passendes Bild und mag diese Stock-Fotos einfach nicht. 😊 Aber die "Zieh-Zwei"-Karte, die ich kürzlich unverhofft in einem abgelegten Buch als "Lesezeichen" fand, hat auch keinen guten Ruf, ist erstmal unangenehm und kann doch einen ganz praktischen Nutzen haben.
Genauso wie Spannungen.
👉 Mehr zum Modell der Language of Spaces bei meinen ehemaligen "Kolleg*innen" bei Hypoport: holabe.de – Language of Spaces erklärt
📘 Buchtipp: Conflict Culture Playbook von Dana Hoffmann & Hendric Mostert